Einiges zur Geschichte von Lauscha
Namensgebend für das Tal und die Ansiedlung war das Gewässer Lauscha, das als lutzscha (wahrscheinlich etwa "Wildbach" von Lauschner „lunzen“, Hochdeutsch „lauern lauschen“) 1366 in einem Schwarzburgischen Amtsbuch erstmals urkundlich erwähnt wurde. Das klare Gebirgswasser war als Trinkwasser und Energieträger im späten Mittelalter Voraussetzung für die Glasmacherei, neben der Erreichbarkeit der Rohstoffe Quarzsand (aus den Steinheider Sandsteinbrüchen), Soda (Flussmittel und Glasbinder, wurde aus gebranntem Tuffstein aus den Steinbrüchen um Weißenbrunn gewonnen, auch das Härtemittel Kalk wurde dorther bezogen) und Pottasche (Flussmittel und zum Absenken des Schmelzpunktes, aus Buchenholz selbst gesotten, ab 1755 durfte in den Ortschaften Sonneberg, Bettelhecken, Mürschnitz, Hämmern und Steinheid Asche gesammelt werden) sowie einem großen Brennholzvorkommen. Der Gründersage nach war es auch der Grund, warum sich die ersten Glasmacher hier niederließen („Lausch', a Bach!“)
Lauscha wurde durch den Bau einer Glashütte gegründet
. Im tief eingeschnittenen Tal des Lauschabaches hatten sich etwa im Jahr 1590 die Glasmacher Hans Greiner und Christoff Müller mit ihren Familien auf dem Territorium des Grafen von Pappenheim niedergelassen. Im sogenannten Marktiegel errichteten sie eine Glashütte. Am 10. Januar 1597 erhielten sie von Herzog Johann Casimir zu Sachsen-Coburg die erbliche Konzession zum Betreiben einer Glashütte im Multertiegel, d. h. dort, wo sich heute der danach benannte Hüttenplatz befindet.
Nachdem ein erster Ansiedlungsversuch ab 1589 etwa 600 m talaufwärts unweit der heutigen Farbglashütte im damals Marktiegel ("Grenztal") genannten Henriettenthal noch an den Ansprüchen des dortigen Grundherren, des alternden Reichserbmarschalls Christoff Ullrich von Pappenheim zu Gräfenthal, gescheitert war. Für 12 Gulden Erbzins alljährlich auf Michaelis (29. September), 1 Schock Trinkgläser jährlich zur Hofhaltung und einen Preisnachlass von einem Pfennig auf alle weiteren vom Hofe gewünschten Gläser erhielten die Glasmacher Platz für die Glashütte und zwei Wohnhäuser.
Weiterhin den Grund unterhalb der Hütte bis zum Lauschenstein, zusammen 42 Acker Wiesenrod, und den Grund zu beiden Seiten der Faulen Lauscha, zusammen 30 Acker Bauland, Acker- und Wiesenrod (insgesamt ca. 21 ha), das Fischwasser Lauscha und das Recht, eine Schneidemühle anzulegen, Vieh zu halten und im Wald zu hüten und drei weitere Wohnhäuser zu bauen, dazu Steuerfreiheit für den Tischtrunk. Das zum Betrieb der Hütte notwendige Holz bekamen sie für 4 Groschen Waldmiete für den Klafter, dazu Holz als Schneideblöcher zu 3 Hellern bzw. jedes zwölfschuhige Bloch für 18 Pfennige.
Ihre Hütte am heutigen Hüttenplatz hatte über 300 Jahre Bestand und wurde erst 1905 abgerissen. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten vier weitere Glashütten am Ort.
Mitte des 18. Jahrhunderts boten die Glashütten nicht mehr genug Arbeit für die schnell wachsende Ortschaft (1781 hatte Lauscha 490 Einwohner, 1871 waren es dann schon 2.228 Einwohner), neue Einkommensquellen mussten erschlossen werden. Die Lauschaer Glashütte hatte zwölf Häfen und somit nur eine begrenzte Anzahl von Arbeitsplätzen. Kinder der Glasbläserfamilien, die nicht in der Hütte arbeiten konnten, verlegten sich entweder auf die Glas veredelnden Berufe wie den Glasschnitt oder sie verließen Lauscha und gründeten in der näheren oder weiteren Umgebung neue Glashütten. In ganz Europa finden sich Glashütten, in denen von Lauscha her stammende Glasmacher gearbeitet haben oder sie leiteten.
Zwischen 1730 und 1770 importierte der Glasbläser Greiner Habekuk (Sixer) die Glaswarenherstellung in Heimarbeit vor der Lampe aus dem Rheinland nach Lauscha. Allmählich kam der Glasschmuck auf, um 1762 hohlgeblasene Perlen, die bald in großen Mengen verkauft wurden, dann auch gläserne Figuren und Tiere.
Eine der bedeutensden Erfindungen der Lauschaer Glasbläserkunst ist die Entwicklung der menschlichen Glasaugen um 1835 durch Ludwig Müller-Uri. Durch sie wurde Lauscha weltberühmt.
1847 wurde dann der Christbaumschmuck erfunden. Schon im darauffolgenden Jahr wurden die ersten Weihnachtskugeln in verschiedenen Größen über den Eigenbedarf hinaus angefertigt, wie ein erhaltenes Auftragsbuch beweist. Aus diesen entwickelten sich die verspiegelten Christbaumkugeln, die bis 1860 alle großen Sonneberger Spielzeugkontore und -verlagshäuser in ihr Sortiment aufgenommen hatten. Um 1880 exportierte sie Frank Winfield Woolworth erstmals in die USA und 1900 bestellte er für seine Kaufhauskette schon ca. 200.000 Stück Kugeln und figürlichen Christbaumschmuck.
Die Thüringer- Glaskunst oder auch Lauschaer- Glastradition hat sich über Jahrhunderte weg in der ganzen Welt einen Namen gemacht. Mit den verschiedenartigen Produkten der Glaskunst, dem Christbaumschmuck oder auch den Lauschaer Glasaugen, welche noch immer manuell am Ofen und am Brenner nach alter Lauschaer Tradition gefertigt werden, zieht es jährlich tausende Touristen nach Lauscha und Umgebung, um den Thüringer Glasmachern und Glasbläsern über die Schultern zu schauen.
Neben der Herstellung Lauschaer Glasaugen habe ich mich noch einem anderem Gebiet der Thüringer- Glaskunst gewidmet, dem Mode- und Trachtenschmuck. Es umfaßt die Herstellung von Ketten, Perlenketten, Ohrringen, Ringen, Armbänder und einzelnen Glasperlen. Da jedes Stück individuell designt und gefertigt wird, enstehen einzigartige Produkte, also Unikate. Jedes Unikat wird von mir mit Liebe zum Detail gefertigt. So können Sie sicher sein, dass Sie von mir Schmuck bekommen, an dem Sie lange Freude haben werden.
Also Mode- und Trachtenschmuck nach Lauschaer Tradition !!
Steffen Breitenborn
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